Jahresbericht
2023
Wir zeigen Ihnen hier eine kleine Auswahl an Projekten aus dem Jahr 2023. Mehr Informationen finden Sie in unserem vollständigen Jahresbericht und in der gesonderten, detaillierten Jahresrechnung.
Unser Jahr
2023
Das vergangene Jahr hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Solidarität ist. Solidarität ist nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung, die wir tagtäglich leben. Sie verbindet uns in der Überzeugung, dass wir gemeinsam eine gerechtere, mitfühlendere und liebevollere Welt schaffen können.
Wir sind dankbar für unser hervorragendes ADRA Netzwerk und die Unterstützung durch zahlreiche freiwillige Helfer, denn nur so ist in Katastrophenfällen, wie wir sie auch 2023 erlebt haben, schnelle und kompetente Hilfe vor Ort möglich.
2023 in Zahlen
Unterstützte Personen
Projekte
Länder
Mio. CHF private Spenden
Mio. CHF durch Projektpartner
Std. Freiwilligenarbeit in der CH
Einblick
Syrien
Am 6. Februar 2023 haben mehrere starke Erdbeben von bis zu 7,9 auf der Richterskala sowie zahlreiche Nachbeben die Gegend der südöstlichen Türkei und dem angrenzenden Syrien erschüttert. Diese Katastrophe hat über 50’000 Todesopfer gefordert, Millionen von Menschen haben ihr Zuhause verloren.
Persönlich erlebt
Besuch in Syrien
Leiza Augsburger, Programmdirektorin bei ADRA Schweiz, hat 2023 die Hilfsprojekte in Syrien besucht. Sie berichtet: «Die materiellen Schäden sind sichtbar, aber das Leid, welches die Menschen in sich tragen, nicht. Viele sind traumatisiert, da sie Familienmitglieder verloren haben und sie stehen vor dem Nichts.»
Sie besucht eine Familie mit zwei Kindern in einer Notunterkunft. Die Familie hat hier ein Zimmer für sich, die Sanitäranlagen und die Küche teilen sie sich mit anderen Familien im Gebäude. Leiza Augsburger: «Die Mutter hat mir erzählt, dass es während des Erdbebens geregnet hat. Sie sind nur mit dem, was sie am Leib trugen, aus ihrem Haus in den Regen gerannt, um ihr Leben zu retten. Wenn nun die ersten Regentropfen fallen, geraten die beiden Kinder auch Monate nach dem Erdbeben noch immer in Panik und beginnen zu weinen.»
Obwohl bis zum erfolgten Wiederaufbau noch ein weiter Weg vor den Menschen in Syrien liegt, spürt man den Optimismus und die Dankbarkeit, wie Leiza Augsburger bestätigt: «Die Freundlichkeit und die Gastfreundschaft der Menschen sind riesig. Das Wenige, was man hat, wird mit den Besuchern geteilt und man zieht die schönsten Gewänder an, die einem nach der Katastrohe noch zur Verfügung stehen. Diese Freude und Nähe sowie die Dankbarkeit zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn er noch lang sein wird.»
Somalia
Seit 2020 herrscht im Osten Afrikas eine extreme Trockenheit, denn bis 2023 sind sechs Regenperioden ausgefallen. Die Konsequenzen für Mensch und Tier sind verheerend: Millionen von Menschen, insbesondere Hirtenfamilien, sind auf der Flucht und suchen verzweifelt nach Wasser und Nahrung, nachdem sie ihre oft grossen Tierherden verloren haben.
Persönlich erlebt
Neues Leben in Eyl
Fatima* ist Mutter von sechs Kindern. Sie gehört zu den zahllosen Familien, die in einem der ländlichen Aussenbezirke von der Viehzucht gelebt hat. Durch die nicht enden wollende Dürre hat sie jedoch alles verloren. Als es irgendwann um’s Überleben ging, fasste sie den Entschluss, mit ihren Kindern in die Küstenstadt Eyl zu ziehen, auf der Suche nach der Chance auf ein besseres Leben.
Als sie dort ankamen, stellte die Familie fest, dass auch dort das Wasser aus den Quellen knapp war und fruchtbares Land für den Anbau von Lebensmitteln war ebenfalls nur wenig vorhanden. Da Fatima komplett ohne Einkommen dastand, hatte sie auch keine Möglichkeit, ihre Kinder mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen und sie suchte händeringend nach einer Lösung.
ADRA Somalia wurde auf ihre Situation aufmerksam, prüfte ihre Lebenssituation und nahm sie und ihre Familie in das ak- tuelle Bargeldhilfe-Projekt auf. “Ich hatte das Gefühl, dass mir eine schwere Last von den Schultern genommen wurde”, erinnert sich Fatima. Denn dieses Projekt verschaffte ihr nicht nur das dringend benötigte Geld, sondern es nahm ihr auch die Last, irgendwie für ihre sechs Kinder sorgen zu müssen.
Heute hat die Familie Zugang zu Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser. “Meine Kinder können jetzt ihre Kindheit geniessen, ohne sich ständig Sorgen da- rüber zu machen, ob sie etwas zu Essen bekommen. Sie erleben eine Stabilität, von der sie früher nur träumen konnten”, schwärmt Fatima.
*Der Name wurde von der Redaktion geändert.
Einblick
Acht ADRA-Shops
Seit mehreren Jahren gibt es an diversen Standorten in der Schweiz ADRA Shops, die Menschen mit kleinem Budget Lebensmittel und/oder Kleidung abgeben. 2023 hat der ADRA-Shop in Yverdon seine Türen geöffnet und die Zusammenarbeit mit dem CSA (Centre Sociale Adventiste) in Lausanne hat begonnen.
30 Jahre Freiwilligenwoche
2023 durften wir das 30jährige Jubiläum der Freiwilligen- wochen feiern. Mit der grossen Überschwemmung am 24. September 1993 in Brig fing die direkte Hilfe in der Schweiz an. Damals reisten etwa 100 freiwillige Helferin- nen und Helfer aus den Adventgemeinden der Schweiz mit der Bahn nach Brig – ausgerüstet mit Gummistiefeln und Schaufeln. Seit diesem Einsatz folgten 29 Jahre mit Einsätzen in der ganzen Schweiz.
2023 haben wir im Onsernonetal im Tessin durch die Instandsetzung von Wanderwegen, Aussichtsplattformen und vielen anderen Arbeiten an Häusern und in Bauernbetrieben mehrere hundert Menschen im Tal unterstützt.
ADRA sagt DANKE!
Ein ganz grosses Dankeschön geht an alle, die sich auch 2023 für die Hilfe am Nächsten, in unseren ADRA Shops, bei der Freiwilligenwoche und für unsere Aktion „Pack es Päckli“ eingesetzt, mitgeholfen und gespendet haben.
Viele fleissige Menschen mit einem grossen Herzen sind nötig, damit wir mit diesen Projekten Menschen in Not helfen und ihnen eine Freude machen können.
Unseren speziellen Dank sprechen wir auch unseren Partnern aus öffentlichen und privaten Institutionen aus, die unsere Projekte 2023 finanziell unterstützt haben.
Nicht zuletzt danken wir unseren treuen Spenderinnen und Spendern. Jeder Franken, der gespendet wird, ist wertvoll, um unsere Projekte überhaupt realisieren und den Menschen vor Ort helfen und Leben verändern zu können.
Im Namen dieser Menschen sagt ADRA einmal mehr: